Cover I - Vorher

Cover I - Nachher

Cover II - Vorher

Cover II - Nachher

Cover III - Vorher

Cover III - Nachher

Cover IV - Vorher

Cover IV - Nachher

Cover V - Vorher

Cover V - Nachher

Cover VI - Vorher

Cover VI - Nachher

Cover VII - Vorher

Cover VII - Nachher

Cover VIII - Vorher

Cover VIII - Nachher

Cover IV - Vorher

Cover IV - Nachher

Cover X - Vorher

Cover X - Nachher

Cover XI - Vorher

Cover XI - Nachher

Cover XII - Vorher

Cover XII - Nachher

Cover XIII - Vorher

Cover XIII - Nachher

Cover XIV - Vorher

Cover XIV - Nachher

Cover XV - Vorher

Cover XV - Nachher

Cover XVI - Vorher

Cover XVI - Nachher

Cover XVII - Vorher

Cover XVII - Nachher

Cover XVIII - Vorher

Cover XVIII - Nachher

Cover XIX - Vorher

Cover XIX - Nachher

Cover XIX - Nachher

Cover XX - Vorher

Cover XX - Nachher

Cover XXI - Vorher

Cover XXI - Nachher

Cover XXI - Nachher

Cover XXII - Vorher

Cover XXII - Nachher

Cover XXIII - Vorher/Nachher

Cover XXIV - Vorher/Nachher

Cover XXV - Leider nur nachher

Brief von Karl

Karl trägt seit über 10 Jahren ein schon verwaschenes, von einem so genannten "Kumpel", gestochenes Tattoo. (Bild vorher /nachher)

Gespräch beim tätowieren: "Weißt Du, wenn Du mir nicht so eiskalt ins Gesicht gesagt hättest, wie beschissen das aussieht, dieses selbstgemachte Ding, dann wäre ich wohl noch mal so lange so rumgelaufen. Als Du dann noch gegrinst hast und alles eigentlich ein gut gemeinter Joke war, hattest Du gewonnen"

Karl lehnt sich zurück und beobachtet mich neugierig beim zeichnen. Er erzählt: " Am Anfang dachte ich, `Ach herrjeh, sieht das verhunzt aus`, damals als mein Kumpel mir nach einer Stunde Stichelei sagte, `Es wäre wohl heute nicht so richtig sein Tag`" Karl zieht die Brauen hoch und schüttelt seinen Kopf. Schön vorsichtig, daß ich nichts verwackle. Er ist ca. 35 und sehr sympathisch.

Er erzählt: " Die tätowierte Stelle war ein paar Tage dick angeschwollen von dem selbstgebauten Tätowiergerät, das mit Profigeräten natürlich keinerlei Ähnlichkeit hatte. Für die Farbe hatte er Füllerpatronen geleert. Zu schlecht zum halten und zu gut zum rausgehen. Und sterilisiert hatte er natürlich auch nichts." Karl muss lachen und ich setze den Stift für einen Moment ab.

"Wenn ich mir überlege, was ich mir da alles hätte holen können... Ach du liebes Lottchen. Wir hatten nicht einmal Desinfektionsspray. Anfangs hab ich das hässliche Ding (meint das Tattoo) versteckt. Man hat die Lacher ja nicht unbedingt auf seiner Seite. Das vertrackte an der Sache ist, man gewöhnt sich daran. Man sieht es nun mal jeden Tag. Leider gewöhnst du dich an ein mieses Tattoo mit den Jahren genauso, wie an ein gutes Tattoo. Mit dem Unterschied, daß die Leute ein gutes Tattoo toll finden und es unzählige Male bewundert wird und ein gescratchtes eben asozial und billig."

Nur zu gut wissen wir Profitätowierer um die "Leiderexistenz" viel zu vieler Scratcher, die meist im Untergrund ihr Unwesen treiben. Mit Schleuderpreisen werben, es gar umsonst machen, damit sie willige Versuchskaninchen bekommen oder sich vor Kumpels und Bekannten wichtig machen können.

Das Erwachen ist für die Opfer manchmal ein lebenslanges Martyrium. Laser zu teuer, gute "Cover up Spezialisten" zu spärlich gesät auf unserem Planeten. --> Hat man doch einen gefunden... Warum soll man nicht auch mal mal den Dumpingpreistätowierer ausprobieren?! Er hat ja schließlich bei ein paar Kumpels schon halbwegs was hingekriegt. Und wenn´s nichts werden sollte, kann man sich es ja immer noch covern lassen.

Der Haken: Du darfst nicht vergessen, das ein neues Tattoo schwerer zu überdecken ist, infolgedessen auch zeitaufwendiger und entsprechend teurer. Ganz abgesehen davon, mögen es viele Tätowierer nicht so besonders, wenn sie andauernd die Unfälle von so genannten "Kollegen" korrigieren müssen, nur weil diese damit werben, daß sie billiger seien und ihr dann auch noch darauf hereinfällt.

Aus der Praxis: Es gibt Leute, die tatsächlich herumtelefonieren um herauszufinden, wo sie z.B. das günstigste Schriftzeichen bekommen. Wer tätowiert ist uninteressant. Ob man gut beraten wird ist auch uninteressant. Wie sauber gestochen wird ist irrelevant. Wie lange die Farbe hält ist ebenfalls irrelevant. Hat man da noch Töne...! Daß so ein Tattoo, das nun gerade mal 10 Euro günstiger war, eventuell doppelt so teuer werden kann, weil das Billiggekritzel nicht hält oder überarbeitet werden muss, die Erkenntnis kommt meist erst später, jedoch mit ziemlicher Regelmäßigkeit.

Also: Gebt euch nicht in die Hände von Anfängern oder Pfuschern!

Preisvergleichen beim Einkaufen okay! Aber nicht wenn es um die eigenen Haut geht...


Karl hat uns übrigens, ungefähr zwei Monate nachdem er sein Cover up von Tom bekam, einen Brief geschickt:

An T. & V.

...seit dieser Mist überstochen ist, fühle ich mich wie ein neuer Mensch. Mir hat es schon die Brille weggehauen, als ich zugesehen hab, wie das alte, hässliche Teil (das alte Tattoo) in ein neues eingearbeitet wurde um dann gänzlich, ohne erkennbare Spuren darin zu verschwinden. Ich hätte ehrlich gesagt, in dem ganzen Gewühl von Skizzierstrichen, Tusche und altem Tattoo schon beim tätowieren nichts mehr erkannt. Es war mir unzählige Male ein Rätsel, woher Tom wusste, wo er stach und was er stach. Nervös war ich auch, das muss ich zugeben, doch als die ernste Miene aus Tom´s Gesicht verschwunden war und er mich breit angegrinst hat, als er mit der Sprühflasche und Farbreste abwischen fertig war, hätte es mich wohl auf den Hintern gesetzt, wenn ich nicht schon in dem Tattoo-Chair gesessen wäre. "Schau es dir an" hat er gesagt und ich war sprachlos. Das Cover up hatte jede meiner Erwartungen übertroffen.

Ich möchte Dir Tom noch mal danken für die tolle Arbeit. Es gab niemand, der nicht begeistert gewesen wäre. Vor allem meine Frau hat sich riesig gefreut und meine Kinder sind wieder ganz stolz auf ihren Papa.

Endlich ist dieses Scheißding weg.

Ich schicke jetzt jeden zu Dir, wenn ich einen mit einem alten Tattoo sehe. Es ist schon fast eine missionarische Pflicht die Leute darauf aufmerksam zu machen. Ich würde mich freuen, wenn Du meinen Brief, zu dem Cover up von mir, auf eure Internetseite mit rein nimmst, weil ich denke, das es noch unzählige Leute gibt, die sich dafür interessieren würden! Leute, die man damit glücklich machen kann!

Euer Karl